Die Liste der Stolpersteine in Miltenberg beschreibt besondere Pflastersteine in Gehwegen, die an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur in der Stadt Miltenberg in Unterfranken, Bayern, erinnern sollen. Die Stolpersteine wurden vom Künstler Gunter Demnig konzipiert und werden von ihm in fast ganz Europa verlegt.
Verlegte Stolpersteine
In Miltenberg wurden bis Ende 2020 insgesamt 44 Stolpersteine an siebzehn Adressen verlegt.
Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen des Opfers.
Verlegungen
Typische Verlegesituationen in Miltenberg:
Ende 2013 wurde die Initiative „Miltenberger Stolpersteine – GEGEN DAS VERGESSEN“ gegründet. Als Wahlspruch wählte die Initiative den Satz „Nichts gehört der Vergangenheit an, alles ist Gegenwart und kann wieder Zukunft werden.“, der von Fritz Bauer (1903–1968) stammt, einem deutschen Juristen, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft zur Emigration gezwungen war. Am 28. Januar 2015 fasste der Stadtrat von Miltenberg den Beschluss, Stolpersteine zur Erinnerung und zum Gedenken an die Miltenberger Bürger, die von NS-Regimes ermordet wurden, zu verlegen. Am 27. Mai 2016 erläuterte der Künstler in einem Vortrag das Projekt und dessen Geschichte.
Alle Verlegungen fanden unter Beteiligung von Schülern und Lehrern der Mittelschule, der Realschule und des Gymnasiums statt. Sie hatten mit ihren selbst erarbeiteten Beiträgen einen erheblichen Anteil am Gelingen der Feierlichkeiten.
- 28. Mai 2016 (neun Stolpersteine)
- 26. Juni 2017 (21 Stolpersteine)
- 3. Juli 2018 (vierzehn Stolpersteine)
Insgesamt 35 Nachfahren, Enkel, Urenkel und Ururenkel der Opfer reisten aus Großbritannien, Kanada und Israel zu den ersten beiden Verlegungen an. Die Stadtführerin Rita Geffert bietet regelmäßig einen Rundgang gegen das Vergessen an, der mit einer Bildpräsentation im Museumskeller beginnt, den Besuch der Stolpersteine umfasst und auch die Mikwe, die Synagogen und den alten jüdischen Friedhof beinhaltet.
Einzelnachweise
Weblinks
- Stolpersteine.eu, Demnigs Website




